Der Begriff „Flächenverbrauch“ beschreibt die Folge der Bebauung von fruchtbarem Boden durch Straßen und Bauwerke. Durch die Bebauung des Bodens wird dieser „versiegelt“ und ist weder luft- noch wasserdurchlässig. In diesem Kontext wird daher auch oft von Bodenversiegelung gesprochen. [1], [2]
Folgen des Flächenverbrauchs
Für die Umwelt und das Klima hat der zunehmende Flächenverbrauch weitreichende Konsequenzen: durch die fehlende freie Fläche kann immer weniger Niederschlag in den Boden aufgenommen werden. Folge dessen ist die Zunahme von Hochwasser und eine gleichzeitige Abnahme des Grundwasserspiegels [3]. Durch die Bebauung vieler Flächen kann Regenwasser außerdem nicht ausgeglichen in die Erde aufgenommen werden. Dadurch müssen kleinere Flächen vermehrt Wasser aufnehmen, wodurch weniger Schadstoffe durch den Boden gefiltert werden können. Dies stört auch den natürlichen Wasserkreislauf. Außerdem wird durch einen erhöhten Flächenverbrauch die Speicherung von CO2 im Boden verhindert, was sich zusätzlich negativ auf das Klima auswirkt. Auch für viele Pflanzen und Lebewesen geht durch die Bodenversiegelung wertvoller Lebensraum verloren. [4]
Flächenverbrauch in Österreich
Nach Zahlen des WWF geht in Österreich pro Tag der Lebensraum von über 11 Millionen Regenwürmern unter Beton verloren. Innerhalb von 10 Jahren wurde eine Flächeninanspruchnahme von fast 6.000 km2 verzeichnet. Das sind 7% der gesamten Fläche des Landes. Der aktuelle Flächenverbrauch in Österreich beträgt rund 11,5 Hektar pro Tag (Das sind etwa so viel wie 16 Fußballfelder). Vor allem in Innenstädten ist der Anteil von unbebautem Boden besonders gering. [5], [6]
Ziele
Ziel der Bundesregierung ist es, den Flächenverbrauch bis 2030 auf 2,5 Hektar pro Tag zu reduzieren. Möglichkeiten, um dies zu gewährleisten, sind beispielsweise eine bodenschonende Raum- und Verkehrsplanung [7]. Der WWF kritisiert die politischen Verantwortlichen und wirft Bund, Ländern und Gemeinden vor, sie hätten die Strategien zur Eingrenzung des Flächenverbrauchs sogar verschlechtert [8].
Der wachsende Flächenverbrauch ist jedoch kein auf Österreich begrenztes Problem. Ziel der EU-Bodenstrategie 2021, die Teil der Biodiversitätsstrategie 2030 im Rahmen des „Green Deals“ ist, ist bis 2050 einen „Netto-Null-Flächenverbrauch“ zu erreichen. Das bedeutet, dass für jede bebaute Fläche eine andere wiederhergestellt werden muss. [9]
geschrieben von Anne Jacobi
[1] Vgl. APA. (27.03.2023). Klima-Glossar: Flächenverbrauch und -versiegelung. https://science.apa.at/power-search/16479126908953606719 [abgerufen am: 26. August 2024]
[2] Vgl. Die Umweltberatung. (o.D.). Bodenversiegelung und Flächenverbrauch. https://www.umweltberatung.at/bodenversiegelung-und-flaechenverbrauch [abgerufen am: 26. August 2024]
[3] Vgl. APA. (27.03.2023). Klima-Glossar: Flächenverbrauch und -versiegelung.
[4] Vgl. Die Umweltberatung. (o.D.). Bodenversiegelung und Flächenverbrauch.
[5] Vgl. ebd.
[6] Vgl. APA. (27.03.2023). Klima-Glossar: Flächenverbrauch und -versiegelung.
[7] Vgl. Die Umweltberatung. (o.D.). Bodenversiegelung und Flächenverbrauch.
[8] Vgl. Ladstätter, Valentin. (17.10.2021). Neuer WWF-Report zeigt enormen Flächenfraß der Bundesländer. https://www.wwf.at/neuer-wwf-report-zeigt-enormen-flachenfrass-der-bundeslaender/ [abgerufen am: 26. August 2024]
[9] Vgl. APA. (27.03.2023). Klima-Glossar: Flächenverbrauch und -versiegelung.
APA. (27.03.2023). Klima-Glossar: Flächenverbrauch und -versiegelung. https://science.apa.at/power-search/16479126908953606719 [abgerufen am: 26. August 2024]
Die Umweltberatung. (o.D.). Bodenversiegelung und Flächenverbrauch. https://www.umweltberatung.at/bodenversiegelung-und-flaechenverbrauch [abgerufen am: 26. August 2024]
Ladstätter, Valentin. (17.10.2021). Neuer WWF-Report zeigt enormen Flächenfraß der Bundesländer. https://www.wwf.at/neuer-wwf-report-zeigt-enormen-flachenfrass-der-bundeslaender/ [abgerufen am: 26. August 2024]