Klimalexikon B Bio-Siegel

Bio-Siegel

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Was sind Bio-Gütesiegel?

Mit der zunehmenden „Gütesiegelflut“ wird es für KonsumentInnen immer schwieriger, sich an Gütesiegeln zu orientieren. Gute Siegel machen die Lebensmittelherstellung besser für Mensch, Tier und Natur. Der Anbau von biologischen Lebensmitteln ist nicht nur ein Trend unserer Zeit, sondern auch vielen rechtlichen Richtlinien unterworfen. Klare Vorschriften und Richtlinien müssen eingehalten werden, um ein Erzeugnis mit dem für den Verbraucher so hoch geschätzten BIO-Zeichen versehen zu dürfen. Um die Qualität und natürlich auch die Einhaltung der gesetzlichen Richtlinien zu gewährleisten, müssen Biobauern regelmäßige Kontrollen durch die zuständigen Prüfstellen bestehen, um im Anschluss eines der Biosiegel zu erhalten. 

Was können Bio-Siegel?

Sinn und Zweck der zahlreichen in Europa vertretenen Bio Siegel ist es, Produkte aus biologischem Anbau und ökologischer Erzeugung für den Verbraucher erkennbar zu machen. Gut gemacht, können Gütesiegel Produktion, Handel und Konsum nachhaltiger und fairer machen, wenn sie eine Vorreiterrolle in der Weiterentwicklung nachhaltiger Produktion einnehmen und im Idealfall damit die gesamte Branche vorantreiben. KonsumentInnen eine Orientierung geben und zu Transparenz beitragen. Handel fairer machen und mehr Menschen langfristig davon leben lassen. ProduzentInnen und unabhängigen ExpertInnen Mitsprache bei der Verbesserung der Produktion ermöglichen.

Welche Bio-Siegel gibt es in Österreich?

Obgleich die biologische Landwirtschaft in Europa weitestgehend einheitlichen EU-Richtlinien und bezüglich dem Anbau von Getreide und Obst sowie der Tierhaltung unterworfen ist, gibt es zahlreiche unterschiedliche Bio-Siegel, die je nach Herkunftsart auf eine unterschiedlich strenge Kontrolle der Biobauern zurückzuführen sind. Neben den für die gesamte Europäische Union einheitlichem EU-Bio-Logo gibt es in Österreich zwei namhafte und somit gültige Gütesiegel für Bio-Erzeugnisse und Lebensmittel. 

Das EU-Bio-Logo

Das für den gesamten europäischen Raum gültige EU-Bio-Logo ist seit dem 1. Juli 2010 eine, für alle Bio Produkte verbindliche, Kennzeichnung biologischer Erzeugnisse. Dem Verbraucher garantiert dieses Bio-Siegel einen europaweit gleichwertigen Qualitätsstandard der Lebensmittel sowie die Einhaltung der von der Europäischen Union vorgeschriebenen Richtlinien für die Erzeugung von Biolebensmitteln und Erzeugnissen. Neben der optischen Kennzeichnung durch das eigentliche Siegel müssen Produkte, die mittels des EU-Bio-Logos als biologisches Erzeugnis gekennzeichnet werden, zudem auch einen sogenannten Kontrollstellen Code aufweisen. Dieser Code setzt sich aus der Länderbezeichnung, dem Wort BIO und der Prüfnummer der Kontrollstelle zusammen. Beispiel für einen Kontrollstellencode:

  • AT-BIO-301 Dieses Siegel wurde von der Kontrollstelle Austria Bio Garantie GmbH erteilt.

Die Zusammensetzung des Kontrollstellencodes ermöglicht eine lückenlose Rückverfolgung des Produktes in das Erzeugungsland, sowie zur zuständigen Kontrollstelle,die für die Einhaltung der vorgeschriebenen Richtlinien verantwortlich ist. Weiters muss der Kontrollstellencode durch einen Herkunftsnachweis ergänzt werden. Gängige Formen dieses Herkunftsnachweises können sein:

  • Österreichische Landwirtschaft
  • EU-Landwirtschaft

Beispiel für den vollständigen Kontrollstellencode samt Herkunftsnachweis

  • AT-BIO-301 Österreichische Landwirtschaft Der Kontrollstellencode sowie der Herkunftsnachweis müssen immer im gleichen Sichtfeld zu finden sein, wie das eigentliche EU-Bio-Logo!

Das AMA-Biosiegel mit und ohne Ursprungsangabe

Ein weiteres sehr bekanntes und weitverbreitetes Gütesiegel für Bioerzeugnisse ist das AMA-Gütesiegel. Dieses Biosiegel ist nur für österreichische Biobauern erhältlich und wird in zwei Kategorien unterteilt.

  • Das AMA-Biosiegel in Farbe – mit Ursprungsangabe
  • Das AMA-Biosiegel in schwarz / weiß – ohne Ursprungsangabe

Im Umfang der nachgewiesenen Eigenschaften und Besonderheiten unterschiedlich ausgelegt, ist das AMA-Biosiegel in Österreich das wohl mit Abstand bekannteste Gütesiegel für biologisch erzeugte Lebensmittel und Produkte. Umfragen zufolge, kennen 98 Prozent aller Österreicher dieses Bio-Siegel. Mit rund 47.000 landwirtschaftlichen Betrieben ist es zudem das am meisten genutzte Gütesiegel in Österreich in allen Bereichen der biologisch korrekten Erzeugung von Lebensmitteln.

Das Bio Austria Logo

Ein weiteres bekanntes Zertifikat für hochwertige und geprüfte Bioprodukte aus Österreich ist das Bio Austria Log, welches aus einem Zusammenschluss österreichischer Biobauern und österreichischen Bioverbänden heraus entstand. Große Besonderheit dieses Bio-Siegels ist wohl der hohe Anspruch an Qualität und Hochwertigkeit der gekennzeichneten Produkte. Denn das Bio Austria Logo verweist nicht nur auf die ökologisch korrekte Herstellung der Bio Lebensmittel, sondern geht darüber hinaus. Produkte mit dem Bio Austria Logo erfüllen die EU-Bio-Verordnung in einem Maße, das weit über die Mindestanforderungen der Europäischen Union für biologisch hergestellte Produkte hinausgeht.

Das Austria Bio Garantie Siegel

Auch das Austria Bio Garantie Siegel ist ein der Verordnung der Europäischen Union für biologisch angebaute und hergestellte Lebensmittel entsprechendes Gütesiegel aus Österreich. Es wird von der zugelassenen Kontrollstelle für biologisch produzierte Lebensmittel herausgegeben und verfügt ähnlich die das Eu-Bio-Logo über einen rot-grün-weiße Grafik sowie einen Buchstaben und Zahlencode. 

Weitere Bio-Siegel anderer Länder im Überblick

Natürlich gibt es neben dem EU-Bio-Logo und den für österreichische Biobauern gültigen Siegeln auch eine Vielzahl an weiteren Biosiegeln, die dem Konsumenten in Österreich Informationen über Herkunft und Qualität der einzelnen Bioprodukte bieten. Neben dem Ecoland Bio- Siegel, ein staatlich kontrolliertes Bio-Siegel der weltweit tätigen Vereinigung für die Entwicklung des ökologischen Landbaus sind es allem voran die Gütesiegel aus Deutschland aber auch der Schweiz, die in österreichischen Supermärkten vertreten sind.

von Edith Kast

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