Beim Kyoto-Protokoll handelt es sich um eine Zusatzvereinbarung der 1992 von den Vereinten Nationen verabschiedeten Klimarahmenkonvention (UNFCCC). Es wurde 1997 in der japanischen Stadt Kyoto beschlossen und ist 2005 in Kraft getreten.
Konkretes Ziel des Protokolls war eine Reduzierung der Treibhausgasemissionen, da diese eine der wesentlichen Ursachen der Klimaerwärmung darstellen. Im Zeitraum von 2008 bis 2012 sollte der Ausstoß bestimmter Treibhausgase in den Industriestaaten (ausgenommen die USA und Australien) um mindestens 5 % unter den Jahreswert von 1990 gesenkt werden. Die EU-Mitgliedstaaten verpflichteten sich untereinander zu einer Reduzierung um insgesamt 8 %. [1]
Bis 2005 wurde die Vereinbarung von 150 Staaten unterzeichnet. Diese sind für 61,6 % aller Treibhausgasmissionen verantwortlich. Die Vereinigten Staaten, die den weltweit höchsten CO2 Ausstoß zu verantworten haben, kündigten schon im Jahr 2001 an, nicht an dem Abkommen teilzunehmen. [2]
Festgelegte Ziele
Zur Erreichung der festgelegten Klimaziele wurden im Kyoto-Protokoll verschiedene ökonomisch ausgerichtete Mechanismen und Maßnahmen festgehalten, wie bspw. der Emmisionsrechtehandel oder die Steigerung der Energieeffizienz und der Ausbau erneuerbarer Energien. [3], [4]
Um sich nach dem Auslaufen des Kyoto-Protokolls im Jahr 2012 auf nachfolgende Regelungen zu einigen, wurde in einer weiteren UN- Klimakonferenz 2007 beschlossen, ab 2013 weitere Reduktionsverpflichtungen aufzuerlegen. In den Folgejahren konnte sich jedoch auf keine Nachfolgeregelung geeinigt werden. Erst 2012 wurde eine Verlängerung des Protokolls bis 2020 vereinbart. [5] Teilnehmer waren die EU, weitere europäische Staaten sowie Australien. Kanada, Russland, Neuseeland und Japan schieden aus dem Abkommen aus. Die Nachfolge des Kyoto-Protokolls ist das Pariser Klimaabkommen von 2015. [6]
Entwicklungen seit dem Kyoto-Protokoll
Grundsätzlich gingen die Treibhausgasemissionen aller sich verpflichteten Staaten in den Jahren 2008 bis 2012 sogar weit über den angestrebten Wert zurück. Dieser Rückgang ist allerdings nicht allein auf das Kyoto-Protokoll zurückzuführen. Global gesehen haben die Treibhausgasemissionen im Vergleich zu 1990 zugenommen. Insbesondere die USA, China, Mexiko, Brasilien und Indien verzeichneten bis 2010 einen Anstieg um etwa 29 %. [7]
von Miriam Schmutzer
- [1] Vgl. Eppler, A. 2020. Bundeszentrale für politische Bildung. https://www.bpb.de/kurz-knapp/lexika/das-europalexikon/177102/kyoto-protokoll/
- [2] Vgl. Projekt: Klimaschutz. 2007. Bundeszentrale für politische Bildung. https://www.bpb.de/lernen/angebote/grafstat/umweltbewusstsein/134829/info-02-07-das-kyoto-protokoll/
- [3] Vgl. Eppler, A. 2020. Bundeszentrale für politische Bildung. https://www.bpb.de/kurz-knapp/lexika/das-europalexikon/177102/kyoto-protokoll/
- [4] Vgl. Kyoto-Protokoll. 2021. Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg. https://www.lpb-bw.de/kyoto-protokoll#c69182
- [5] Vgl. ebd.
- [6] Vgl. Hintergrund aktuell. 2020. Bundeszentrale für politische Bildung. https://www.bpb.de/kurz-knapp/hintergrund-aktuell/305233/vor-15-jahren-das-kyoto-protokoll-tritt-in-kraft/
- [7] Vgl. Kyoto-Protokoll. 2021. Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg. https://www.lpb-bw.de/kyoto-protokoll#c69182
- https://www.lpb-bw.de/kyoto-protokoll#c69182
- https://www.bpb.de/kurz-knapp/lexika/das-europalexikon/177102/kyoto-protokoll/
- https://www.bpb.de/themen/suche/?global=true&term=kyoto%20protokoll&global-format-main=all&global-year=all&cc-license=all
- https://www.bpb.de/lernen/angebote/grafstat/umweltbewusstsein/134829/info-02-07-das-kyoto-protokoll/