Geboren 1889, ahnte der US-amerikanische Chemiker Thomas Midgley wohl nicht, dass man ihn inzwischen 140 Jahr später als „der größte Umweltsünder aller Zeiten“ betiteln würde. So erfand er das Tetraethylblei. Dieses wurde Benzin beigemischt, um ein Klopfen des Motors zu verhindern. Diese Mischung ist so giftig, dass sogar einige Arbeiter*innen in den Ethylwerken starben und auch Midgley selbst sich gut ein Jahr von einer Tetraethylblei-Inhalation erholen musste.
Auch die Fluorchlorkohlenwasserstoffverbindungen (FCKW) als Kühlmittel gehen auf Midgley zurück. Für den Menschen ist es im Gegensatz zu Tetraethylblei nicht gesundheitsschädlich, doch wurde herausgefunden, dass dieses Kühlmittel die Ozonschicht angegriffen und sogar zerstört hat. Seit 2000 ist in der EU verbleites Benzin verboten, und auch die Fluorchlorkohlenwasserstoffe sind seit 1987 global verboten. Von all dem bekam der Chemiker nichts mit. Er verhedderte sich 1944 an seiner eigenen Erfindung und strangulierte sich dadurch selbst.
von Miriam Schmutzer
- Freistetter, F.: Thomas Midgley, der größte Umweltsünder aller Zeiten. Online verfügbar unter https://www.profil.at/wissenschaft/thomas-midgley-umweltsuender-zeiten-375451 [16.11.22;20:09]
- Bild von: https://www.spiegel.de/geschichte/fckw-erfinder-thomas-midgley-schuld-am-ozonloch-a-968979.html