Klimalexikon #,N Nachhaltige Entwicklung

Nachhaltige Entwicklung

Nachhaltige Entwicklung post thumbnail image

Nachhaltige Entwicklung

Der Begriff „Nachhaltige Entwicklung“ wird oft in Diskussionen über Umweltschutz und soziale Gerechtigkeit verwendet. Aber was genau bedeutet er? Ganz einfach ausgedrückt, geht es bei nachhaltiger Entwicklung darum, dass wir die Bedürfnisse der heutigen Generationen erfüllen, ohne die Fähigkeit künftiger Generationen zu gefährden, ihre eigenen Bedürfnisse zu stillen. [1] [2]

Wo der Begriff herkommt

Der Begriff „Nachhaltige Entwicklung“ stammt ursprünglich aus der Forstwirtschaft und beschreibt das Prinzip, nur so viele Bäume zu fällen, wie nachwachsen können. Heute wird dieser Gedanke auf viele Bereiche angewendet. Es geht darum, die Welt so zu gestalten, dass wir heute gut leben können, ohne die Ressourcen und Chancen zukünftiger Generationen zu gefährden. Nachhaltige Entwicklung stellt sicher, dass wir verantwortungsbewusst mit unseren Ressourcen umgehen und sowohl die Umwelt als auch die sozialen und wirtschaftlichen Strukturen langfristig schützen. [3] 

Die drei Säulen der Nachhaltigkeit

Das Konzept der nachhaltigen Entwicklung basiert auf einem Gleichgewicht zwischen drei wichtigen Bereichen: [4] [5] 

  1. Ökologische Nachhaltigkeit:
    Der Schutz der Natur und der Umwelt steht hier im Vordergrund. Das bedeutet, dass wir Ressourcen wie Wasser, Luft, Wälder und Böden schonend und verantwortungsbewusst nutzen, um die Ökosysteme zu erhalten. Dazu gehört auch, den Klimawandel zu bekämpfen und die Artenvielfalt zu schützen.

  2. Ökonomische Nachhaltigkeit:
    Eine nachhaltige Wirtschaft soll Wohlstand fördern, ohne dabei die Umwelt zu zerstören oder soziale Ungleichheiten zu verschärfen. Das Ziel ist eine langfristig funktionierende Wirtschaftsweise, die allen zugutekommt und zugleich keine dauerhaften Schäden an der Natur verursacht.

  3. Soziale Nachhaltigkeit:
    Soziale Nachhaltigkeit bezieht sich auf den Schutz der Menschen und ihrer Gemeinschaften. Es geht darum, Armut zu verringern, Bildung und Gesundheitsversorgung für alle zugänglich zu machen und menschenwürdige Arbeitsbedingungen zu fördern. Soziale Nachhaltigkeit zielt darauf ab, eine gerechte Gesellschaft zu schaffen, in der niemand benachteiligt wird.

Diese drei Bereiche – Wirtschaft, Umwelt und Soziales – müssen im Einklang miteinander stehen, damit die Entwicklung nachhaltig ist.

Warum ist nachhaltige Entwicklung wichtig?

Unsere Erde hat begrenzte Ressourcen, und viele davon (wie fossile Brennstoffe, Mineralien und fruchtbare Böden) sind nicht unendlich verfügbar. Wenn wir diese Ressourcen zu schnell verbrauchen, riskieren wir eine Zukunft, in der es nicht genug für alle gibt. [6]

Hinzu kommt der Klimawandel, der durch den übermäßigen Verbrauch von fossilen Brennstoffen (wie Kohle und Erdöl) beschleunigt wird. Er führt zu extremen Wetterbedingungen, steigenden Meeresspiegeln und anderen Umweltproblemen, die das Leben auf der Erde schwerer machen können. [7]

Deshalb ist es wichtig, dass wir lernen, unsere Ressourcen klug zu nutzen, den Planeten zu schützen und gleichzeitig sicherzustellen, dass alle Menschen ein gutes Leben führen können.

Ein Beispiel für die politische Umsetzung von nachhaltiger Entwicklung: SDGs

Die Vereinten Nationen haben im Jahr 2015 die Sustainable Development Goals (SDGs), also die „Ziele für nachhaltige Entwicklung“, verabschiedet. Diese 17 globalen Ziele sind ein Fahrplan, um bis 2030 eine nachhaltigere Welt zu schaffen. Sie decken verschiedene Bereiche ab, darunter Armutsbekämpfung, Klimaschutz, Bildung, saubere Energie und Frieden. [8] 

Die SDGs versuchen, alle drei Säulen der Nachhaltigkeit zu integrieren, indem sie Zielvorgaben für Regierungen, Unternehmen und Einzelpersonen setzen. So sollen beispielsweise der Klimawandel bekämpft (SDG 13), der Zugang zu sauberem Wasser und sanitären Einrichtungen verbessert (SDG 6) und menschenwürdige Arbeit gefördert werden (SDG 8). Indem die SDGs miteinander verknüpft sind, wird deutlich, dass nachhaltige Entwicklung nur erreicht werden kann, wenn wir Umweltschutz, soziale Gerechtigkeit und die Wirtschaft zusammen denken und umsetzen. [9] [10] 

von Victoria Juen

[1] Vgl. Deutsches Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (o.D.): Nachhaltigkeit (nachhaltige Entwicklung). URL: https://www.bmz.de/de/service/lexikon/nachhaltigkeit-nachhaltige-entwicklung-14700 [Zugriffsdatum:19.08.2024]

[2] Vgl. Brand, Karl-Werner (2013): Nachhaltige Entwicklung: Eine Herausforderung an die Soziologie. Springer-Verlag. Seiten 7-8

[3] Vgl. Institut Bauen und Umwelt e.V. (o.D.): Nachhaltige Entwicklung. URL: https://ibu-epd.com/nachhaltige-entwicklung/ [Zugriffsdatum:19.08.2024]

[4] Vgl. Aachener Stiftung Kathy Beys (2015): Drei Säulen Modell. In: Lexikon der Nachhaltigkeit. URL: https://www.nachhaltigkeit.info/artikel/1_3_a_drei_saeulen_modell_1531.htm [Zugriffsdatum:19.08.2024]

[5] Vgl. Hauff, Michael (2021): Nachhaltige Entwicklung: Grundlagen und Umsetzung. S.14

[6] Vgl. Vereinte Nationen. (1992): AGENDA 21: Konferenz der Vereinten Nationen für Umwelt und Entwicklung. URL: https://www.un.org/depts/german/conf/agenda21/agenda_21.pdf [Zugriffsdatum:19.08.2024]

[7] Vgl. Michelsen, Gerd & Adomßent, Maik (2014): Nachhaltige Entwicklung: Hintergründe und Zusammenhänge. In: H. Heinrichs & G. Michelsen (Hrsg.), Nachhaltigkeitswissenschaften (S. 3–59). Springer. URL: https://doi.org/10.1007/978-3-642-25112-2_1 [Zugriffsdatum:19.08.2024]

[8] Vgl. Vereinte Nationen Informationsdienst Wien (o.D.): Nachhaltige Entwicklung. URL:  https://unis.unvienna.org/unis/de/topics/sustainable_development_goals.html [Zugriffsdatum:19.08.2024]

[9] Vgl. ebd.

[10] Vereinte Nationen (1992): AGENDA 21: Konferenz der Vereinten Nationen für Umwelt und Entwicklung. URL: https://www.un.org/depts/german/conf/agenda21/agenda_21.pdf [Zugriffsdatum:19.08.2024]

Aachener Stiftung Kathy Beys (2015): Drei Säulen Modell. In: Lexikon der Nachhaltigkeit. URL: https://www.nachhaltigkeit.info/artikel/1_3_a_drei_saeulen_modell_1531.htm [Zugriffsdatum:19.08.2024]

Brand, Karl-Werner (2013): Nachhaltige Entwicklung: Eine Herausforderung an die Soziologie. Springer-Verlag. 

Deutsches Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (o.D.): Nachhaltigkeit (nachhaltige Entwicklung). URL: https://www.bmz.de/de/service/lexikon/nachhaltigkeit-nachhaltige-entwicklung-14700 [Zugriffsdatum:19.08.2024]

Hauff, Michael (2021): Nachhaltige Entwicklung: Grundlagen und Umsetzung. Walter de Gruyter. 

Institut Bauen und Umwelt e.V. (o.D.): Nachhaltige Entwicklung. URL: https://ibu-epd.com/nachhaltige-entwicklung/ [Zugriffsdatum:19.08.2024]

Michelsen, Gerd & Adomßent, Maik (2014): Nachhaltige Entwicklung: Hintergründe und Zusammenhänge. In: H. Heinrichs & G. Michelsen (Hrsg.), Nachhaltigkeitswissenschaften (S. 3–59). Springer. URL: https://doi.org/10.1007/978-3-642-25112-2_1 [Zugriffsdatum:19.08.2024]

Vereinte Nationen (1992): AGENDA 21: Konferenz der Vereinten Nationen für Umwelt und Entwicklung. URL: https://www.un.org/depts/german/conf/agenda21/agenda_21.pdf [Zugriffsdatum:19.08.2024]

Vereinte Nationen Informationsdienst Wien (o.D.): Nachhaltige Entwicklung. URL:  https://unis.unvienna.org/unis/de/topics/sustainable_development_goals.html [Zugriffsdatum:19.08.2024]

Leave a Reply

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Related Post

Beitragsbild zu Klimaresilienz. Klimaresilienz ist die Fähigkeit von Ökosystemen, Gemeinschaften und Menschen, sich an die Veränderungen des Klimas anzupassen und sich davon zu erholen.

KlimaresilienzKlimaresilienz

Klimaresilienz einfach erklärt Klimawandel ist eine Realität, die weltweit spürbare Auswirkungen hat. Um dieser Herausforderung zu begegnen, gewinnt der Begriff „Klimaresilienz“ zunehmend an Bedeutung.  Klimaresilienz ist die Fähigkeit von Ökosystemen,

Beitragsbild zum Begriff „Mitigation". Die Mitigation ist neben der Adaption eine zentrale Maßnahme der Klimapolitik. Sie zielt auf die Minderung von Klimafolgen ab.

MitigationMitigation

Mitigation vs. Adaption – die zwei Säulen der Klimapolitik Um mit den Folgen des Klimawandels und der Erderwärmung umzugehen, gibt es zwei politische Maßnahmen: die Adaption und die Mitigation. Bei